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Für Christen ist die Auferstehung Jesu ein zentraler Bestandteil ihres Glaubens. Tatsächlich gehen die Autoren des Neuen Testaments sogar so weit zu behaupten, dass der gesamte christliche Glaube mit der physischen Auferstehung Jesu steht und fällt (vgl. 1. Korinther 15,12–20).
Trotzdem behaupten viele Skeptiker, die Auferstehung sei entweder ein großer Irrtum oder eine bewusste Lüge und Illusion seitens der Christen.
Ist die Idee der Auferstehung nicht erst viel später von der Kirche verbreitet worden? Und selbst wenn es schon damals Menschen gab, die unmittelbar behaupteten, Jesus lebendig gesehen zu haben – warum sollte man ihnen glauben?
Was aber, wenn es genau andersherum ist? Wenn nicht die Auferstehung eine Fehlinformation ist, sondern vielmehr die Behauptung, dass sie eine ist.
Finden wir es heraus:
Wenn es um die Auferstehung geht, wird von Kritikern immer wieder als Argument in den Raum geworfen, diese Idee sei erst einige Jahrhunderte nach Jesu Lebzeiten entstanden.
Allerdings spricht dagegen so ziemlich alles, was wir heute über das frühe Christentum wissen.
Zum Beispiel widerspricht diese Behauptung der Tatsache, dass die ersten Jünger bereits wenige Wochen nach Jesu Tod in Jerusalem für gewaltiges Aufsehen sorgten. Und zwar gerade durch die Behauptung, Jesus sei auferstanden. Sie ließen sich sogar lieber einsperren, als diese Aussage zu widerrufen.
Außerdem liegt uns ein Brief von Paulus an die christliche Gemeinde in Korinth vor. Vermutlich schrieb er ihn schon 55 n. Chr. und er enthält bereits ein Glaubensbekenntnis, das die Auferstehung explizit beinhaltet.
Literarisch gesehen weist es einen liturgischen Stil auf. Das heißt: Möglicherweise war es damals schon in der christlichen Gemeinde etabliert.
Dies spricht eindeutig gegen die Theorie, die Auferstehung sei eine erst später entstandene Legende. Denn Legenden brauchen 200 oder 300 Jahre, um sich bilden und durchsetzen zu können. Sie setzen voraus, dass weder Zeitzeugen noch Menschen, die Zeitzeugen kannten, mehr am Leben sind. 30 Jahre hingegen reichen niemals dafür aus.
die ersten neutestamentlichen Schriften entstanden schon 30 Jahre nach der Kreuzigung und Auferstehung Jesu.
Gegen eine erfundene Geschichte spricht außerdem, dass die Autoren der vier Evangelien Frauen als erste Zeugen benannt haben. Den Aussagen von Frauen sprach man damals nämlich keinerlei Bedeutung zu. Frauen als Kronzeugen aufzurufen, wäre daher kein kluger Schachzug, wenn man eine erfundene Geschichte glaubhaft vermitteln möchte.
Der einzig schlüssige Grund, warum die Evangelisten es dennoch taten, ist, dass es sich tatsächlich so zugetragen hat.
Zunächst mal ist schon allein die Aussage, alle Zeugen der Auferstehung wären auch schon vorher Freunde von Jesus gewesen, nicht richtig.
Natürlich kann man trotzdem die Frage stellen, ob die Zeugen glaubwürdig sind. Ausnahmslos allen Zeugen Befangenheit zu unterstellen, weil sie Anhänger Jesu gewesen sein sollen, entspricht jedoch nicht den Tatsachen.
In den Evangelien wird zum Beispiel berichtet, dass die Geschwister von Jesus nicht glaubten, dass er Gottes Sohn ist. Tatsächlich heißt es, „sie machten sich auf und wollten ihn ergreifen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen!“ (vgl. Markus 3,21).
Jakobus, ein Bruder von Jesus, wird dann aber von Paulus als ein Zeuge der Auferstehung beschrieben. Jakobus wurde zu einem der Führer der Gemeinde in Jerusalem. Im Jahr 62 n. Chr. wurde er schließlich für seinen Glauben hingerichtet.
Ein noch deutlicheres Beispiel ist Paulus selbst. In den Schriften des Neuen Testaments tritt er zum ersten Mal in der Apostelgeschichte in Erscheinung. Bevor er Christ wurde, hieß er Saulus. Er gehörte zu einer der einflussreichsten jüdischen Gruppen der damaligen Zeit und war als glühender Verfolger der ersten Christen bekannt.
Paulus war ein glühender Verfolger der ersten Christen, bis er selbst Christ wurde.
In Apostelgeschichte 7 ist er zum Beispiel bei der Steinigung von Stephanus dabei, einem Nachfolger Jesu. Und in Apostelgeschichte 9 wird berichtet, dass Saulus der gesamten ersten Gemeinde mit Mord drohte.
Noch im selben Kapitel veränderte eine wundersame Begegnung mit dem auferstandenen Jesus für ihn alles. Nun unter dem Namen Paulus fing er an zu predigen, Gemeinden zu gründen. Drei Mal ging er auf Missionsreise und schrieb 13 bis heute bekannte Briefe. Er ließ jahrzehnte lang Verfolgung, Folter und Gefängnis über sich ergehen und wurde schließlich 64 n. Chr. durch Enthauptung hingerichtet.
All das, weil er dem Auferstandenen selbst begegnet war, und die Tatsache, dass Jesus wirklich auferstanden ist, nicht länger leugnen konnte.
Die sogenannte Halluzinationstheorie ist vermutlich die beliebteste unter den alternativen Erklärungsversuchen.
Allerdings zerfällt sie zu Staub, wenn man bedenkt, was eine Halluzination per Definition in der Psychologie ist.
Damit ist gemeint, dass jemand etwas sieht, was nicht wirklich da ist. Dabei wird der Sehnerv nicht durch Lichtwellen stimuliert, sondern durch rein psychologische Ursachen gereizt und sozusagen fehlgeleitet.
Meist sind psychisch vorbelastete Personen betroffen. Unter anderem können paranoide Zustände und Schizophrenie mit Halluzinationen einhergehen.
Charakteristisch ist, dass es sich immer um individuelle Erlebnisse handelt. Das heißt, in der Regel haben zwei unterschiedliche Personen nicht die gleiche Halluzination, und schon gar nicht eine ganze Gruppe von Menschen.
Interessant ist, dass Halluzinationen einerseits eine Erwartungshaltung voraussetzen. Gleichzeitig haben sie aber keinen Bezug zur objektiven Realität.
Gleichen wir diese Informationen mit dem ab, was in der Bibel über Erscheinungen berichtet wird:
Weder gibt es Anlass, die Zeugen als psychisch vorbelastet zu definieren noch hatten sie eine Erwartungshaltung. Jesus hatte zwar vorhergesagt, dass er auferstehen würde. An der Reaktion der Jünger nach der Kreuzigung lässt sich aber erkennen, dass keiner von ihnen wirklich damit rechnete.
Die einzige Erwartung, die sie hatten, war, dass Jesus tot bleiben würde. Ansonsten wäre Maria nicht mit Salböl zum Grab gelaufen, um die Leiche Jesu zu salben.
Die einzige Erwartung, die sie hatten, war, dass Jesus tot bleiben würde.
Und selbst nachdem bereits die Frauen den Jüngern berichtet hatten, dass Jesus auferstanden sei, glaubten sie ihnen erst mal nicht. Johannes und Petrus liefen zum Grab, um sich zu vergewissern. Sie betraten es sogar, um ganz sicher zu gehen.
Thomas glaubte erst, als er die Hände und Füße von Jesus berühren konnte.
Hinzu kommt, dass die Erscheinungen einen ganz klaren Bezug zur Realität hatten: das leere Grab, der Stein, das römische Siegel.
Zudem berichtet Paulus in 1. Korinther 15,6, dass Jesus sich 500 Personen auf einmal zeigte. Wenn es schon unwahrscheinlich ist, dass zwei Menschen die gleiche Halluzination sehen – was ist dann erst mit 500?
Von dieser Begebenheit berichtete Paulus auch nicht erst Jahrhunderte später. Wie gesagt, der Korintherbrief entstand schon etwa 55 n. Chr. Ein Großteil dieser Menschen lebte mit Sicherheit noch und konnte von den Empfängern des Briefes als Zeugen befragt werden.
Selbst wenn wir alle anderen Argumente, die gegen eine solche Lüge sprechen, einmal außen vor lassen, stellt sich in jedem Fall die Frage: Wozu das Ganze?
Was hatten die Jünger von einer solchen Lüge? Brachte es ihnen Geld, Ruhm oder Erfolg? Nein, ganz im Gegenteil!
Hätten sie einfach schön den Mund gehalten und gesagt: „Wir sehen es ein: Was Jesus angeht, haben wir uns geirrt!“, hätten sie vermutlich noch ein nettes Leben führen können.
Stattdessen aber verbreiteten sie eine Nachricht, bei der von Anfang an klar war, dass es auch sie den Kragen kosten könnte. Und so kam es auch. Sie wurden verfolgt, eingesperrt und umgebracht.
Niemand stirbt für etwas, von dem er weiß, dass es eine Lüge ist.
Jakobus wurde gesteinigt, Bartholomäus gehäutet und gekreuzigt. Thaddäus wurde mit dem Schwert erschlagen usw. Bis auf Johannes wurden alle von ihnen hingerichtet.
Niemand stirbt für etwas, von dem er weiß, dass es eine Lüge ist. Die Äußerung von Charles Colson, dem ehemaligen Pressesprecher Präsident Nixons, fasst das Ganze gut zusammen:
„Ich weiß, die Auferstehung ist eine Tatsache und Watergate hat es mir bewiesen. Denn zwölf Männer bezeugten, sie hätten den von den Toten auferstandenen Jesus gesehen, dann erzählten sie diese Wahrheit 40 Jahre lang, ohne sie einmal zu widerrufen. Jeder von ihnen wurde geschlagen, gefoltert, gesteinigt und ins Gefängnis geworfen. Sie hätten das nicht durchgehalten, wenn das, was sie verkündeten, nicht wahr gewesen wäre. In die Watergate-Affäre waren zwölf der mächtigsten Männer der Welt verwickelt und sie konnten eine Lüge keine drei Wochen aufrechterhalten. Willst du mir erzählen, zwölf Apostel hätten eine Lüge 40 Jahre lang behaupten können? Absolut unmöglich!“
Du fragst dich, warum die Frage, ob Jesus wirklich auferstanden ist, überhaupt so entscheidend ist?
Dann schau dir jetzt das zweite Video auf dem Indizienboard an:
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