Ostern – ja klar, halt ein christlicher Feiertag. Aber das war nicht immer so. Die junge Christenheit im ersten Jahrhundert kam ohne solch ein jährlich wiederkehrendes Datum aus. Das hatte seinen Grund. Sie feierten nämlich wöchentlich. Nicht nur ihren Gottesdienst, sie feierten Jesus und seine Auferstehung. Sie wussten: Jesus lebt und handelt jetzt. Das machte die Vitalität und die schnelle Ausbreitung des Christentums aus.
Wie Ostern entstanden ist
Vermutlich erst im Laufe des zweiten Jahrhunderts entstand das Osterfest. Es bildeten sich voneinander abweichende Sichtweisen und Termine. Erst auf dem Konzil von Nicäa im Jahr 325 wurde entschieden: Ostern wird am Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling gefeiert. Damit wurde das Osterfest mit dem Datum des jüdischen Passahfestes verknüpft. Auch das aus gutem Grund, denn Jesus wurde während des Passahfestes am Kreuz hingerichtet und am dritten Tag von den Toten auferweckt.
Der Grund: die Auferstehung
Wenn es nur um einen Feiertag ginge, machte es wohl kaum einen Unterschied, ob es Ostern gibt oder nicht. Doch weil es um das bedeutendste Ereignis geht, an das sich Christen erinnern, ist Ostern so wichtig. Die Auferstehung von Jesus macht den entscheidenden Unterschied. Davon war ein Paulus zutiefst überzeugt, obwohl er sich zunächst bewusst gegen Jesus gestellt hatte. Er schreibt: „Wenn Christus nicht auferweckt worden ist, dann hat weder unsere Verkündigung einen Sinn noch euer Glaube… Nun aber ist Christus vom Tod auferweckt worden, und als der erste Auferweckte gibt er uns die Gewähr, dass auch die übrigen Toten auferweckt werden“ (1. Korinther 15,14 und 20).
Die Auferstehung macht den Unterschied
Was macht also den Unterschied, wenn wir an die Auferstehung von Jesus denken? Drei kurze Impulse:
Viele der Zeitgenossen Jesu glaubten schon daran, dass es eine Auferstehung am Ende der Zeit, also am jüngsten Tag geben würde. Das Einzigartige an der Auferstehung von Jesus war, dass dies nicht am Ende der Zeit dieser Welt geschah, sondern offensichtlich zwischendurch. Das war es, womit seine Freunde nicht rechneten und was seine Gegner irritierte. So bleibt das Überraschende dieses Ereignisses ein Teil der Geschichte um Jesus. Übrigens ein sehr gut bezeugtes Ereignis.
Christen führen nicht einfach nur das Erbe ihres Gründers weiter. Das unterscheidet die Gemeinschaft der Christen grundsätzlich von anderen Gesellschaften und Vereinen, die sich auf ihre Gründerfigur beziehen. Christen rechnen mit dem lebendigen Christus unter ihnen, weil er tatsächlich auferstanden ist.
Jesus hat gegenüber seinen Nachfolgern mehrfach seinen Tod am Kreuz und seine darauffolgende Auferstehung angekündigt. Aber nachdem sie seine Kreuzigung erlebt hatten, dachten sie nicht im Entferntesten daran, dass er leibhaftig auferstehen würde. Doch nun standen sie mehrfach dem Auferstandenen gegenüber, unterhielten sich mit ihm, aßen mit ihm. Nun wussten sie: Er wird auch alles andere erfüllen, was er angekündigt hat. Nicht zuletzt, dass er wiederkommen wird.
Konkrete Hoffnung auch für dich
Und welchen Unterschied macht das für uns hier und heute? Für alle, die an Jesus glauben, verbindet sich mit der Auferstehung von Jesus die konkrete Hoffnung, dass auch sie auferstehen werden. Damit ist die letzte entscheidende Frage geklärt, wo sie die Ewigkeit zubringen werden. Sie werden für immer mit Jesus und in der Herrlichkeit seines Vaters sein. Wer darum weiß, kann sich dem Hier und Heute zuwenden. Wer auf diese Weise um seine Zukunft weiß, der kann jetzt leben.
Er kann auch deshalb gut leben, weil er den Rücken frei hat. Dafür garantiert die Auferstehung von Jesus: „Denn Gott, auf den wir unser Vertrauen setzen, hat Jesus, unseren Herrn, von den Toten auferweckt – ihn, der wegen unserer Verfehlungen dem Tod preisgegeben wurde und dessen Auferstehung uns den Freispruch bringt“ (Römer 4,24-25).